Bericht von der Besichtigung des Biomassehofes am Saargelände

Hallo FWG Freunde,

am 2. 6. 2015 fand die Besichtigung des Biomassehofes Grävenwiesbach im Rahmen einer öffentlichen Fraktionssitzung der FWG Fraktion statt.
Wie beschlossen, waren insbesondere die Neubürger aus dem Neubaugebiet „Vor dem Seifen“ und die Anwohner „Am Tunnel“ zu dieser Besichtigung eingeladen.

An der Besichtigung haben ca. 30 Teilnehmer teilgenommen. Neben den Vertretern der RMD, Herrn Töpfer und Herrn Wagner, 2 Vertreter der heimischen Presse waren aus den Neubaugebiet ca. 3 – 5 Personen, 5 Anwohner vom „Am Tunnel“ sowie 3 – 5 sonstige Besucher und die Vertreter der FWG aus der Gemeindevertretung, dem Gemeindevorstand, den Ortsbeiräten und auch FWG Mitgliedern, die zu allen Fraktionssitzung eingeladen sind anwesend.

Besichtigung-Biomassehof-Saargelände-1Nachdem Kurt Solz die Besichtigung eröffnet und die Begrüßung vorgenommen hatte, wurde von Herrn Töpfer und Herrn Wagner die beantragte Erweiterung erklärt.
Bedauerlich war hierbei, dass der vorgesehene Betrieb der Schredderanlage nicht vorgeführt werden konnte, da die im Auftrag der RMD hier tätige Fa. Kilb keine Mitarbeiter zur Verfügung stellte.

Insbesondere wurde dargestellt, dass die Verarbeitung der Gärreste (beantragt sind bis zu 10.000 t pro Jahr) unter der jetzigen Halle stattfinde.
Die Verarbeitung des Grünschnittes (beantragt ist eine Erhöhung bis zu 30.000 t pro Jahr) erfolgt auf der restlichen Freifläche zwischen der Halle und den Bahngleisen.

Hierfür muss dieser Bereich so hergestellt werden, dass das Oberflächenwasser über ein Absetzbecken durch den Kanal in die Kläranlage eingeleitet wird.

Von den anwesenden Bürgern, insbesondere aus dem Neubaugebiet, wurde vorgetragen, dass ihnen nicht bekannt gewesen war, dass es zu einem solchen Betrieb kommen könnte, sonst hätten sie nicht nach Grävenwiesbach gebaut.

Heinz Radu erklärte nochmals, wie bereits in der Bürgerversammlung, wie es zu der Entwicklung dieses Geländes kam.
Insbesondere verwies er auf den Flächennutzungsplan der Gemeinde Grävenwiesbach, in dem diese Fläche als Sonderfläche ausgewiesen ist.
Weiterhin wurde bereits Anfang der 90er Jahre, insbesondere von 1993 bis 1995 durch den Umlandverband Frankfurt, der Bau eines Besichtigung-Biomassehof-Saargelände-2Kompostwerkes geplant, indem Bioäbfälle und Grünschnitt bis zu 40.000 t pro Jahr verarbeitet werden sollten.

Die Planung und eine entsprechende öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen dem Umlandverband Frankfurt und der Gemeinde Grävenwiesbach standen kurz vor der Unterzeichnung, als durch Änderung der  Bestimmungen  das Projekt nicht zum Abschluss kam.
Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis es zu dieser Sondernutzung kommen würde.
Für den vorgetragenen Protest eines direkten Anwohners, wie bereits in der Bürgerversammlung, haben wir ein gewisses Verständnis.

Für den vorgebrachten Vorwurf, dass unter diesen Umständen die FWG nicht zu wählen ist, haben wir keines.

Ohne unseren Antrag zu der Gemeindevertretersitzung am 17. 3. 2015, den Antrag der RMD zurückzustellen und die Bürger im Rahmen einer Bürgerversammlung zu informieren, wäre dem Antrag der RMD stattgegeben worden, da es keine entsprechend Anträge von den anderen in der Gemeindevertretung vertretenden Fraktionen gab.

Erst durch diese Bürgerversammlung erfolgte eine öffentliche Information.

Besichtigung-Biomassehof-Saargelände-3Auch hat bis jetzt nur die FWG die besonders betroffenen Bürger/innen zu der Besichtigung im Rahmen der öffentlichen Fraktionssitzung eingeladen.

Bedauerlich war es bei der Besichtigung, dass der vorgesehene Betriebsablauf nicht gesehen und gehört werden konnte, da die Mitarbeiter der  Fa. Kilb nicht anwesend waren.

Bevor die FWG sich eine abschließende Meinung bildet, wird die FWG Fraktion noch eine Besichtigung der Deponie Wicker, hier insbesondere des Biomassehofes Weilbach, vornehmen.

Heinz Radu

P.S.
Bei allen politischen Entscheidungen gibt es Gewinner und Verlierer.
Wer hätte von den Anwohnern des Mönchweges in Grävenwiesbach gedacht, dass nach dem Straßenausbau mit Veranlagung durch die Straßenbeitragssatzung der Verkehr in das Neubaugebiet, insbesondere durch die Apotheke und das Ärztehaus so zugenommen hat. (Bei einer Verkehrszählung durch die Gemeinde am Grundstück Schirrmann wurden Anfang Nov. 2014 in der Woche fast 3.000 Fahrzeuge von der Hasselborner Straße in Richtung Neubaugebiet und ebenso viele, (fast 3.000) Fahrzeuge in Richtung Hasselborner Straße gezählt).

Ich habe mich als Anwohner des Möchweges für die Ansiedlung der Apotheke und des Ärztehauses eingesetzt.
Was nutzt mir eine ruhige Straße, wenn es in Grävenwiesbach keinen Arzt und dann sicherlich auch keine Apotheke mehr gibt.

Heinz Radu